[ Radikaler Konstruktivismus Startseite  | RK & Schauspiel  |  Projekt RealTheater Startseite |  RealTheater Forum | Friedensforschungs TV  |  RK-Links | RealTheater-Newsletter  | Email-Kontakt |  Impressum ]

<= Zurück zu Teil 2 - Grundlagen: Konstruktivismus und Schauspiel

 

Dies ist eine alte Webseite zum Projekt RealTheater.
Die aktuelle Version befindet sich auf:
www.realtheater.de

 

................................................................................................................................

 

Projekt RealTheater

* Eine neue Strategie für eine praktische Friedensforschung.
* Eine wissenschaftliche & künstlerische Gruppenarbeit zum Aufbau eines strukturell gewaltfreien Systems.
* Ein interdisziplinäres Pilotprojekt. Schauspiel im Zusammenhang mit Soziologie, Psychologie, Philosophie...
* Eine Fusion von Realität und Theater.


Vorwort: Es ist ein Witz, dass es heute nicht die Hauptaufgabe des Menschen ist, im großen Stil und mit einem finanziellen Einsatz, wie für ein Desertec Projekt eine Lösung für die offensichtliche Feindschaft des Menschen mit sich selbst zu finden. Ich kann es immer nur betonen: hier ist der Kern des Üblen und hier findet die größte Energieverschwendung durch den Kampf gegeneinander statt. Es ist das Hauptproblem unserer Spezies, und gerade daran wird nicht wissenschaftlich im großem Stil und mit Milliardeneinsatz geforscht, Ideen gesammelt, Projekte gestartet, alternative Systeme gesucht, Modelle, Experimente, Simulationen entwickelt und konstruiert. Aus meiner Sichtweise ist dies verrückt. Ich kann mir das nur so erklären dass z.B. die Religionen hier blockieren, weil sie den Bereich Ethik, Moral und Liebe als ihr Refugium betrachten, so wie die Strom-Großkonzerne lange Zeit alternative Energien blockiert haben. Die Religionen sollten in die undogmatische, praktische und wissenschaftliche Friedensforschung mit einsteigen, denn die Zeit drängt. Die heutige Welt braucht ganz sicher eine „Erleuchtung“ aus Egozentrik, Rechthaberei, Rückwärtsgewandtheit und Starrsinn. In Hinsicht auf Moral, Ethik, Empathie und Liebe fehlen die Lösungen der Moderne!

Wir brauchen eine Friedensforschung in einer neuen Qualität und Größe, die ein „System des Friedens“ schafft. In einem ersten Schritt benötigen wir eine interdisziplinäre Forschung und einen Wettbewerb neuer Ideen um ein Friedensdorf zu erschaffen, das ohne strukturelle Gewalt. ohne Angst und ohne Lüge funktioniert. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Ziel heute real möglich ist. Und hier an diesem Punkt möchten wir das Projekt RealTheater vorstellen als eines der Projekte, die in diesem Zusammenhang finanziert, realisiert und geprüft werden sollten.

                                                               Neo von Terra

Eine Simulation kann unter gewissen Umständen zur Realität werden. Mit den Fachbereichen Schauspiel & Philosophie die hier vernetzt werden, lassen sich neuartige soziale Systeme und experimentelle Gesellschaftsmodelle wissenschaftlich, kreativ und spielerisch konstruieren. Wir experimentieren mit alternativen Wirklichkeiten.

Einige Bedingungen für das Verständnis des Projektes:

 

Wir brauchen für das angehende Kommunikationszeitalter eine neue Kultur der völlig offenen und spielerischen Kommunikation miteinander. Wir brauchen Polykontexturale Logik!  Streitgespräche sollten im schauspielerischem Rahmen erfolgen, damit sie konstruktiv sind. Dies nimmt der egozentrischen Perspektive den tierischen Ernst und erlaubt gleichzeitig die Mitteilung der unverlogenen subjektiven Wahrnehmung. Diese neue und lustvolle Art der Streitkultur und Kommunikation soll ein Bestandteil des Projekts werden.

Für Teilnehmer des Projekts sollte der Radikale Konstruktivismus (die Kenntnis wie Wirklichkeit durch Kommunikation entsteht) in Grundzügen verstanden sein - siehe hier: klick

Theoretische und praktische Grundkenntnisse über die wichtigsten Methoden, mit denen Schauspieler arbeiten werden für das RealTheater Projekt benötigt und durch das Projekt vermittelt - näheres siehe hier: klick
Es geht darum, die Kunst des Theaters aus dem Korsett des zeitlichen und örtlichen Rahmens, in dem Theater bisher existiert, zu befreien. Und es geht letztlich darum, für eine Zeit aus seinem üblichem mentalen Selbstmodell, aus seiner Rolle auszusteigen und als Wunschrolle (Alter Ego, Avatar) zu leben und zwar zusammen mit anderen, die dies ebenfalls tun. Von den ersten Spielern und den betreuenden Fachleuten wird erwartet, hierzu eine neue, schnelle Schulungsart für den Einstieg zu entwerfen, damit die so entstehende Art der Freiheit optimal genutzt, perfektioniert und fortgeführt werden kann.
Wenn man Szenarien über einen längeren Zeitraum durchführt(Tage/Wochen/Monate), dann können sie real werden.

Wir sind sowohl im Theater als auch in der Realität dazu fähig, die Hölle für den Menschen zu erschaffen, aber wir sind bisher kaum je fähig gewesen den Himmel für den Menschen zu konstruieren. Zumindest nicht willentlich und reproduzierbar, oder in einer beständigen Gruppe. Jeder Mensch sollte Zugang haben zu den schönsten Gefühlen, Erlebnissen und Rollen. Einem Schauspieler ist dies möglich und deshalb ist es uns allen möglich. Mit den Mitteln des Theaters sind wir potentiell dazu fähig, vor allem dann wenn wir Theaterregeln in die Realität integrieren. Wenn die Realität in einem Rahmen aus Theaterregeln inszeniert wird, dann ist Realität konstruierbar und gestaltbar. Jeder Mensch kann und sollte vom passiven TV Konsumenten zum aktiven Schauspieler werden! Das RealTheater Projekt soll wissenschaftlich begleitet und filmisch dokumentiert werden!

Wir alle sind Romeo und Julia, wenn wir als Romeo und Julia behandelt werden!

Schauspieler spielen mit sehr energievollen Gefühlen und Rollen, wenn sie mit Regie direkt in die Wirklichkeit eingreifen. Deshalb ist der sichere Rahmen für alle Teilnehmer bei solch einem Projekt sehr wichtig. Die wissenschaftliche Verantwortung erfordert dass das Projekt zu jeder Zeit innerhalb einer Sekunde angehalten werden kann, um es zu verändern. (Jeder kann im Notfall diesen Stopp auslösen.)
Für das RealTheater Projekt ist also ein theoretischer und praktischer Vorlauf von ein paar Tagen nötig. Es ist außerdem für Nichtschauspieler vorher ein "Grundkurs Schauspiel" nötig, der ein paar Tage dauert. 

Man glaubt und begreift nur, was man selbst emotional erlebt hat. Man versteht vieles erst, wenn man es fühlt. Deshalb soll am eigenen Leib erfahren werden, dass aus anfangs konstruierter Realität plötzlich glaubwürdige und reale Realität wird. Diese Erfahrung ist eine Essenz des Projektes. Ziel ist es, dies in höchstens 3 bis 4 Monaten zu erreichen, möglicherweise schon nach ein paar Tagen.

Dadurch soll die Relativität der üblichen sozialen Realität durch eigenes erleben fundamental erkannt werden, wie der radikale Konstruktivismus dies theoretisch belegt. Wenn die erschaffene Wunschrollen-Welt kollektiv real wird, ist dadurch beweisbar und erlebbar das Monopol der üblichen anerzogenen Egorolle und ihr Weltbildmonopol gebrochen. Eine Fragestellung wäre auch, ob eine Ich- und Gruppenstruktur entstehen kann, die nicht mehr egozentrisch dominiert ist.  RealTheater ist kein Mittel aus der Realität zu fliehen, sondern eine neue Art die Realität zu sehen und zu gestalten.

Wir sind was wir tun und wir sind prinzipiell frei zu tun was wir wünschen. Es gibt heute kaum etwas wichtigeres für unsere Spezies, als ein funktionierendes gewaltfreies Sozialmodell zu erfinden, denn vielleicht 90% unserer Energien sind im Kampf mit uns selbst gebunden, wovon alle Zeitungen voll sind. 

Die heute lebenden Größen der Schauspielpädagogik, die neue Methoden entwerfen, wie Augusto Boal (Theater der Unterdrückten/Der Regenbogen der Wünsche), Jakob Levy Moreno (Psychodrama) und Keith Johnstone (Improvisationstheater/Life-Game) arbeiten daran Schauspiel und Realität zu verknüpfen und nicht nur deren unterhaltendes, sondern dessen realitätsveränderndes Potential bekannt zu machen und zu nutzen. Auch die früheren Größen der Schauspielkunst bzw. Schauspielpädagogik: Shakespeare, Tschechow, Brecht, Stanislawski und Strasberg betonten oft, dass Schauspiel weit mehr Potential besitzt als nur zur Unterhaltung durch ein Theaterstück oder einen Spielfilm Verwendung zu finden.
D
as alles sind die Grundlagen der Theorie und der Grundstock unseres Basiswissens. RealTheater wäre eine Weiterentwicklung.

"Das Leben ist ein Theaterstück ohne vorherige Theaterproben. Darum: singe, lache, tanze und liebe und lebe jeden einzelnen Augenblick deines Lebens... bevor der Vorhang fällt
und das Theaterstück ohne Applaus zu Ende geht."
Charlie Chaplin



"Schluss mit einem Theater, das die Realität nur interpretiert, es ist an der Zeit, sie zu verändern."
Augusto Boal


Projekt RealTheater Seite 2 - weiter =>


[ Radikaler Konstruktivismus Startseite  | RK & Schauspiel  |  Projekt RealTheater Startseite |  RealTheater Forum | Friedensforschungs TV  |  RK-Links | RealTheater-Newsletter  | Email-Kontakt |  Impressum ]

Hans Mack   alias   Neo von Terra   2010
Der Autor dieser Seite arbeitet als Friedensaktivist, Kabarettist und Schauspiellehrer

(Bilder von Neo von Terra: Bild oben - Dispersionsfarbe: Titel: "Soziale Fusion"; Bild unten - Collage: Titel: "United World")